#203

Hallooooo, Maike,

mir war nach dem wirklich schönen Osterwochenende - mehr als 55.000 Schritte von Samstag bis Montag, viel lecker Essen, oft in Form nicht ganz so körperfreundlicher Kohlenhydrate, frischestes Altbier, ein entspanntes miteinander mit Familien (kleine Randnotiz: die Gewöhnung an quasi Familienzuwachs ging dann doch erstaunlich schnell und scheint für alle beteiligten Personen in Ordnung zu sein, so zumindest mein Eindruck), dadurch auch irgendwie viel Fahrerei und mit Blick auf den Projekt(durch)start - nach einem Wochenende „home alone“. Meine Pläne, mich entspannt in die Sauna zu begeben, habe ich mir durch mein weniger geschicktes Verhalten selbst durchkreuzt (kleine Anmerkung: mein Zeh sieht nur noch scheiße aus, schmerzt aber nicht mehr). Egal – jetzt haben wir wieder Montag und wir dürfen fröhlich weitermachen.

Um fröhlich weiterzumachen zu können, brauche ich allen Anschein nach immer mal das „home alone“ zwischendrin. Es ist schön wieder ein „ich-vermisse-Anke“ zu spüren und mich sehnsüchtig auf´s Wiedersehen zu freuen und gemeinsam die Nächte bis dahin zu zählen. Überhaupt scheint es immer wieder notwendig, um mit dem, was mir aus meinem Umfeld (egal ob privat oder beruflich) begegnet umzugehen. Das nenn ich mal Widerstände in Reinform. Und wie man da nicht hingucken mag, versteh ich nicht. Ich bin mir mal wieder selbst gehörig auf den Sack gegangen in der vergangenen Woche und weiß mittlerweile, dass dann irgendwas nicht fein ist. Klar könnte ich ungeachtet dessen einfach weitermachen als sei nichts, aber komm! In diesem Gefühl hängen zu bleiben, das als gegeben hinzunehmen? Nein, danke! Apropos: Danke, dass du meine pessimistische Einstellung der letzten Woche einfach hast sein lassen und ertragen. Ja, ja, ja du warst da ein guter Spiegel für mich. Denn merke ich, dass ich mir auf den Sack gehe, weiß ich, gehe ich auch meinem Umfeld auf´n Senkel und am Ende haben alle Beteiligten nicht viel davon. Wenn Du heute fragen würdest, warum sollte man sich mit seinen Widerständen auseinander setzen? Sage ich: „Das ich mir mit meinen Widerständen einfach nur selbst im Weg stehe. Da hab ich kein Bock drauf.“

Ich bin echt gespannt, wer sich denn alles in unseren Workshops zu diesem Thema während unserer Hausbesetzung tummeln wird. Oh Gott, kommt überhaupt wer? Ja, ja die Schnappatmung zwischendrin kennen wir ja auch schon.

Auf der einen Seite finde ich es schade, dass KGQ nicht können und auf der anderen Seite freue ich mich sehr über AYENŌ. Ich hab mir das Album am Wochenende angehört und es passt, wie du es auch so schön beschrieben hast: Wie die Faust auf´s AUGE DES WIDERSTANDS.

Insbesondere der letzte Song spricht mich besonders an oder sollte ich besser sagen triggert mich. Wundern tut´s mich nicht. Der Tod meines Papas jährt sich am kommenden Sonntag zum zweiten Mal und Trauer ist und bleibt ja bekanntlich ein Arschloch. Und natürlich fehlt er mir immerzu, an solchen Familienwochenenden noch mal anders und ich finde es zu tiefst traurig, dass er Anke nicht kennenlernen durfte und umkehrt natürlich auch.

Nun denn. Wie konnte es passieren, dass ich inhaltlich hier gelandet bin? Geschehen und mit Tränen in den Augen, mach ich hier mal nen Punkt.

Maike, wir sehen uns gleich digital. Mel

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