#197

Liebste Maike,

die Unsicherheit, die ich in Deinen Zeilen lese, die teile ich und bei den Fragen, die Du aufgeworfen hast, denke ich: genau. Nur Antworten möchten mir nicht in den Sinn kommen. Also keine Antworten auf einzelne Fragen. Vielmehr ist es eine allgemein gültige Reaktion, die mich sagen lässt: „Scheiß die Wand. Wir haben doch im Grunde nichts zu verlieren“ und im nächsten Moment machen sich andere Fragen auf. Was ist schlimm daran, nicht ein fettes Stück vom Kuchen abzubekommen? Warum fuchst es mich zu scheitern? Und was hat es mit der vermeintlichen Konkurrenz auf sich?

 

Ich beobachte für mich, dass das aktuelle Weltgeschehen und die damit einhergehenden Veränderungen gerade auf finanzieller Ebene meine momentanen Existenzängste verstärken und damit nimmt auch meine Unsicherheit zu. Je nachdem, wie es mir gelingt meine Sorgen für mich nüchtern zu betrachten, kann ich dem Ganzen ganz gut entgegenwirken. Es ist natürlich anstrengend. Ich merke, dass der Austausch mit Dir in den letzten Tagen, das Reden über quasi „Gott und die Welt“, mir geholfen haben, meine Sorgen und Ängste zu mindern und von daher sprechen, wie ich finde, Offenheit und Ehrlichkeit im Grunde für sich. Nicht allein zu sein, egal auf welchem Flur, gibt Sicherheit und die können wir doch gerade alle gleichermaßen gebrauchen, oder? Ich hab´s auch sehr genossen, dass wir uns mal wieder vis a vis begegnet sind und auch unser Freundinnen sein gelebt haben. (Jetzt etwas was sicherlich von mitlesenden Menschen nicht unbedingt verstanden wird.: Die Hintergrund Mucke aus dem Park hat sich ECHT als Ohrwurm bei mir eingenistet. Ich sach doch: Hirnwäsche ;-))

 

Die Vorstellung mit unserer gGmbH zu scheitern, lässt sie wieder aufkommen, die Schnappatmung. Dabei geht es komischer Weise weniger um den finanziellen Aspekt, auch wenn ich gerade wenige Zeilen zu vor von meiner Existenzangst geschrieben habe. Vielmehr ist es die Furcht, nicht frei zu sein und mir aussuchen zu können, mit wem ich denn arbeiten mag. Das ist ein ganz schönes #Privileg, welches ich nach jahrelangem Angestellten-Dasein wirklich zu schätzen weiß. Natürlich geht es auch um #Freiheit sich den eigenen Herzensthemen widmen zu können.

 

Ich bin glücklich, liebe Maike, dass ich dies mit dir machen darf und ich bin überzeugt, dass es uns gelingen wird. Unsere klugeGÖREN gGmbH ist gerade mal offiziell 2 Monate alt. Winzig und sie wird wachsen. Genauso wie wir wachsen werden und ich schätze, dass offen und ehrlich helfen. Auch wenn es mitunter zunächst schmerzvoll scheint.

 

Ich schicke für heute ne fette Portion Gesundheit und Vitamine zu euch und sage lieb: „Tschüss“, Mella

 

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